10 Gedanken zum neuen Roman von Gabi Kreslehner

PaulaPaulTom1. Warum erscheint eigentlich das neue Jugendbuch PaulaPaulTom ans Meer nicht bei Beltz & Gelberg, wie ihre bisherigen Jugendbücher, sondern bei Tyrolia?

2. Ist Beltz & Gelberg nicht als sogenannter Autorenverlag bekannt?

3. Warum hat Gabi Kreslehner trotzdem mit dem zum Einreichungszeitpunkt dann unveröffentlichten Manuskript zu PaulaPaulTom ans Meer schon zum dritten Mal den hoch dotierten Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landes Steiermark gewonnen?

4. Wieso findet eine Autorin wie Gabi Kreslehner (ausgezeichnet mit einer Fülle literarischer Auszeichnungen, der Verfilmung ihres ersten Jugendromans usw.) daraufhin nicht im Handumdrehen einen anderen Verlag?

5. Weshalb sind die Verlage, die einen gewissen literarischen Anspruch vor sich her tragen, so äußerst zögerlich in der Entscheidungsfindung und fadenscheinig in ihren Begründungen, warum dieses Buch/diese Autorin gerade im Moment nicht sooooo gut ins Programm passt?

6. Und weshalb kaufen sie andererseits lieber wieder Buch um Buch aus dem angloamerikanischen Buchmarkt, ganz risikofrei, schon lektoriert und damit inhaltlich und sprachlich weitestgehend unantastbar (und austauschbar)?

7. Und das, obwohl gerade die Texte von Gabi Kreslehner eine ganz eigene literarische  Stimme haben, die man unter den meisten anderen Veröffentlichungen schon nach wenigen Zeilen heraushört? Positiv heraushört?

8. Das alles, wo doch die meisten Verlage ständig wehklagen darüber, dass es zu wenige deutschsprachige Autorinnen und Autoren gäbe, die originell und eigenständig schreiben und Geschichten erzählen könnten.

9. Und sich Lektorate immer öfter davor drücken, voller Überzeugung und mit etwas längerem Atem mit deutschsprachigen Autorinnen und Autoren den Markterfolg zu suchen.

10. Glücklicherweise gibt es noch die kleineren Verlage, die sich trauen, solche Bücher zu machen, weil sie gemacht werden müssen. Gegen das graue Einerlei. Wie Tyrolia.