Mach an!

Bild TastaturSex sells. Außer im Kinder- und Jugendbuch. Da verkauft Sex nur im Ausnahmefall, wie mit dem Sachbuch Make Love. Vielleicht, weil es kein Kinder- und Jugendbuchverlag gemacht hat, sondern der Verlag Rogner & Bernhard. Gekreuzt mit dem erstaunlichen Erfolg von Shades of Grey kommt nun ausgerechnet sexy Oetinger daher, erkennt das Trendthema erotische Literatur und bietet auf einem gerafften roten Laken eines ihrer heißesten Herbstneuerscheinungen an: Verdammt heiß. Im Original erschienen in einem Land, in dem es eher verdammt kalt ist, in Schweden. Hinter dem Titel verbergen sich 10 Kurzgeschichten bekannter schwedischer Autorinnen und Autoren, deren Namen aber ungenannt bleiben. Macht nichts, auch die Herausgeberin Asa Anderberg Strollo ist, trotz eines einzigen bisher in Deutschland erschienen Jugendbuches, eher unbekannt geblieben.

Echt ein Trendthema? Eine supertolle Idee? Und die Geschichten „Lustvoll, witzig, anregend … einfach heiß!“ Hoppla, das war doch glatt der falsche Text, die richtige Überschrift in der Vorschau lautet „Frech, kribbelig und unverblümt.“ Woher die erste Textzeile stammt? Aus der Ankündigung des Jugendbuches Lust. Liebe. Sex. Erschienen im September 2010 bei Beltz & Gelberg. Und, wer hätte das gedacht, ebenfalls ein Band mit erotischen Kurzgeschichten, herausgegeben von Ilona Einwohlt. Mit Autoren wie Alexa Hennig von Lange, Tamara Bach, Jaromir Konecny, Jochen Till und noch 12 weiteren. Ein großer Erfolg war die Anthologie nicht, trotz günstigem Taschenbuch und 7,95 € Ladenpreis. Sehen wir es mal so: Lust. Liebe. Sex. war dem Trend einfach drei Jahre voraus. Schade!